In der Reihe „Was macht eigentlich…?“ stellen wir Ihnen das ENaQ-Projektkonsortium etwas genauer vor: Welche fachliche Expertise bringen die einzelnen Partnerinnen und Partner mit? Was ist ihre Rolle im Projekt? Wie reflektieren Sie die Bedeutung von ENaQ für ihr Arbeitsgebiet und für die Region? Hier finden Sie Antworten und Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Heute beantwortet Alexandra Unger vom Team der Uni Oldenburg fünf Fragen rund um das ENaQ-Projekt:
Frau Unger, was machen Sie eigentlich den ganzen Tag?
Ich bin seit Projektbeginn am Lehrstuhl für Ökologische Ökonomie im Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Uni Oldenburg im Projekt Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhost Oldenburg (ENaQ) beschäftigt. Los ging es im Januar 2018. Davor studierte ich den Masterstudiengang Sustainability Economics and Management an der Uni Oldenburg. Von Seiten der Uni arbeite ich jedoch nicht allein im ENaQ-Projekt, sondern zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen Theresa Michel, Dr. Torsten Grothmann und Prof. Bernd Siebenhüner. Im Team der Ökologischen Ökonomie befassen wir uns mit der übergeordneten Fragestellung, wie menschliches Handeln innerhalb der Grenzen und Bedingungen von ökologischen Systemen gestaltet werden kann. Dabei forschen wir im engen Dialog mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um gemeinsam nachhaltige Lösungswege zu finden.
Was heißt das nun konkret für meinen Arbeitsalltag? Dieser besteht zurzeit zum einen aus der inhaltlichen Arbeit an Konzepten und Instrumenten, um Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung des Quartiers zu beteiligen und um die Beteiligungsprozesse in ENaQ zu evaluieren. Zum anderen nehme ich an den umfangreichen Abstimmungsprozessen mit den ENaQ-Projektpartnerinnen und -partnern aus der Oldenburger Stadtverwaltung, den beteiligten Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen sowie mit den Kolleginnen und Kollegen des Lehrstuhls teil. Ebenfalls gehört es zu meinen Aufgaben an der Uni, Studierende durch Lehrangebote in die Prozesse einzubinden, da im Quartier auch Wohnraum für Studierende geschaffen wird. Im kommenden Wintersemester bieten wir beispielsweise ein Seminar im ENaQ-Kontext an, bei dem wir Masterstudierende in die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung einbeziehen möchten. Neben der Lehrtätigkeit fällt hin und wieder auch die Betreuung von Abschlussarbeiten an. Ein weiterer wichtiger Baustein an der Uni ist die Arbeit an wissenschaftlichen Publikationen, um die im Projekt generierten Erkenntnisse in den Forschungsdiskurs einzubringen.
Neben dem ENaQ-Projekt sind wir alle auch noch in anderen Projekten beschäftigt, in denen es um Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel geht, zum Beispiel im Bereich der Starkregenvorsorge in Bremen, aber auch im Bereich der urbanen und peri-urbanen Landwirtschaft in Tansania und Südafrika.
Und welchen Beitrag leistet Ihr Unternehmen für das ENaQ-Projekt?
Im Rahmen des ENaQ-Projektes sind wir als Uni-Team hauptsächlich für die Konzeption und Evaluation von Bürgerbeteiligungsprozessen sowie für die Übertragbarkeit von Lösungsansätzen verantwortlich. Aber das auch nicht allein, sondern zusammen mit anderen Partnerinnen und Partnern. Unser Alltag ist dabei abwechslungsreich, je nachdem, ob eine Veranstaltung vor- oder nachbereitet wird. Wir führen eigene Veranstaltungen und auch Umfragen durch, um so die Interessen und Meinungen der Bürgerinnen und Bürger kennenzulernen und im Projekt zu berücksichtigen. Ebenfalls unterstützen wir andere Projektpartnerinnen und -partner bei der Durchführung und vor allem bei der Evaluation von Workshops und Veranstaltungen. Mit Hilfe der Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Teilnehmenden der verschiedenen Workshops und Veranstaltungen versuchen wir zukünftige Formate zu verbessern. Hierdurch erhoffen wir uns, gemeinsam ein Quartier zu gestalten, das den Bedürfnissen und Vorstellungen der Oldenburgerinnen und Oldenburger weitgehend entspricht und gleichzeitig einen möglichst großen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Was zeichnet ENaQ Ihrer Meinung nach besonders aus?
Das ENaQ-Projekt zeichnet sich unter anderem durch seine Größe sowie Inter- und Transdisziplinarität aus. Mit 21 Projektpartnerinnen und -partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft ist es das größte Projekt bei uns am Lehrstuhl für Ökologische Ökonomie. Ehrlich gesagt macht diese Größe es auch nicht immer einfach, da unterschiedliche Disziplinen, Interessen und Ansichten aufeinandertreffen. Außerdem befinden sich in diesen komplexen Strukturen teilweise gegenseitige Abhängigkeiten über Entscheidungen, die die Zusammenarbeit manchmal etwas erschweren. Grundsätzlich sind die unterschiedlichen Perspektiven im Projekt aber etwas sehr Wertvolles, da diese es ermöglichen über den Tellerrand der eigenen Disziplin zu schauen und somit auch andere Ansichten verstehen zu lernen.
Eine weitere Besonderheit des Projektes ist der sehr regionale Bezug und gleichzeitig die Aktualität des Themas. In Oldenburg haben wir im Rahmen des ENaQ-Projektes die Chance, eine große, relativ stadtnahe Fläche komplett neu zu gestalten. Und wir können stolz sein, dass wir die Kompetenzen im Projekt größtenteils durch regionale Partnerinnen und Partner abdecken können. Nicht zuletzt ist es super spannend, sich mit der Frage zu befassen, wie Wohnen, Energieversorgung und nachbarschaftliches Leben in einem Quartier der Zukunft wirtschaftlich tragfähig, ressourcenschonend, klimafreundlich und inklusiv – also rundum nachhaltig – gestaltet werden können.
Der Mensch steht bei ENaQ ja im Mittelpunkt. Welchen konkreten Nutzen für Bürgerinnen und Bürger sehen Sie durch das Projekt?
Das Projekt bietet wie gesagt eine besondere Chance, eine große Fläche in Oldenburg neu zu gestalten und alle Oldenburgerinnen und Oldenburger sind herzlich eingeladen, sich hierbei einzubringen. Bereits in der ersten Phase der Beteiligung in 2015/2016 wurden Leitlinien für die Gestaltung des gesamten Fliegerhorsts formuliert, an denen wir uns natürlich auch bei der Gestaltung des Quartiers Helleheide orientieren. Auch im ENaQ-Projekt können Bürgerinnen und Bürger aktiv mitgestalten und Anregungen einbringen. Sie können durch das Projekt besser verstehen, welche Möglichkeiten es für klimafreundliches Wohnen gibt und wie Wohnen in einer gemeinschaftlichen Nachbarschaft aussehen kann.
Und zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Träumen Sie manchmal nachts von ENaQ?
In der Regel kann ich mich am Morgen nicht mehr daran erinnern, was ich geträumt habe. Es kann also durchaus einmal vorgekommen sein. Jedoch finde ich es schöner, tagsüber zusammen mit Kolleginnen und Kollegen darüber zu phantasieren, wie sich zukünftig die Dynamiken im Quartier entwickeln könnten.
Kontakt
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Lehrstuhl für Ökologische Ökonomie
Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
E-Mail: bernd.siebenhuener@uol.de
https://uol.de/ecoeco/
In der Reihe „Was macht eigentlich…?“ stellen wir Ihnen das ENaQ-Projektkonsortium etwas genauer vor: Welche fachliche Expertise bringen die einzelnen Partnerinnen und Partner mit? Was ist ihre Rolle im Projekt? Wie reflektieren Sie die Bedeutung von ENaQ für ihr Arbeitsgebiet und für die Region? Hier finden Sie Antworten und Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Heute beantwortet Alexandra Unger vom Team der Uni Oldenburg fünf Fragen rund um das ENaQ-Projekt:
Frau Unger, was machen Sie eigentlich den ganzen Tag?
Ich bin seit Projektbeginn am Lehrstuhl für Ökologische Ökonomie im Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Uni Oldenburg im Projekt Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhost Oldenburg (ENaQ) beschäftigt. Los ging es im Januar 2018. Davor studierte ich den Masterstudiengang Sustainability Economics and Management an der Uni Oldenburg. Von Seiten der Uni arbeite ich jedoch nicht allein im ENaQ-Projekt, sondern zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen Theresa Michel, Dr. Torsten Grothmann und Prof. Bernd Siebenhüner. Im Team der Ökologischen Ökonomie befassen wir uns mit der übergeordneten Fragestellung, wie menschliches Handeln innerhalb der Grenzen und Bedingungen von ökologischen Systemen gestaltet werden kann. Dabei forschen wir im engen Dialog mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um gemeinsam nachhaltige Lösungswege zu finden.
Was heißt das nun konkret für meinen Arbeitsalltag? Dieser besteht zurzeit zum einen aus der inhaltlichen Arbeit an Konzepten und Instrumenten, um Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung des Quartiers zu beteiligen und um die Beteiligungsprozesse in ENaQ zu evaluieren. Zum anderen nehme ich an den umfangreichen Abstimmungsprozessen mit den ENaQ-Projektpartnerinnen und -partnern aus der Oldenburger Stadtverwaltung, den beteiligten Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen sowie mit den Kolleginnen und Kollegen des Lehrstuhls teil. Ebenfalls gehört es zu meinen Aufgaben an der Uni, Studierende durch Lehrangebote in die Prozesse einzubinden, da im Quartier auch Wohnraum für Studierende geschaffen wird. Im kommenden Wintersemester bieten wir beispielsweise ein Seminar im ENaQ-Kontext an, bei dem wir Masterstudierende in die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung einbeziehen möchten. Neben der Lehrtätigkeit fällt hin und wieder auch die Betreuung von Abschlussarbeiten an. Ein weiterer wichtiger Baustein an der Uni ist die Arbeit an wissenschaftlichen Publikationen, um die im Projekt generierten Erkenntnisse in den Forschungsdiskurs einzubringen.
Neben dem ENaQ-Projekt sind wir alle auch noch in anderen Projekten beschäftigt, in denen es um Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel geht, zum Beispiel im Bereich der Starkregenvorsorge in Bremen, aber auch im Bereich der urbanen und peri-urbanen Landwirtschaft in Tansania und Südafrika.
Und welchen Beitrag leistet Ihr Unternehmen für das ENaQ-Projekt?
Im Rahmen des ENaQ-Projektes sind wir als Uni-Team hauptsächlich für die Konzeption und Evaluation von Bürgerbeteiligungsprozessen sowie für die Übertragbarkeit von Lösungsansätzen verantwortlich. Aber das auch nicht allein, sondern zusammen mit anderen Partnerinnen und Partnern. Unser Alltag ist dabei abwechslungsreich, je nachdem, ob eine Veranstaltung vor- oder nachbereitet wird. Wir führen eigene Veranstaltungen und auch Umfragen durch, um so die Interessen und Meinungen der Bürgerinnen und Bürger kennenzulernen und im Projekt zu berücksichtigen. Ebenfalls unterstützen wir andere Projektpartnerinnen und -partner bei der Durchführung und vor allem bei der Evaluation von Workshops und Veranstaltungen. Mit Hilfe der Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Teilnehmenden der verschiedenen Workshops und Veranstaltungen versuchen wir zukünftige Formate zu verbessern. Hierdurch erhoffen wir uns, gemeinsam ein Quartier zu gestalten, das den Bedürfnissen und Vorstellungen der Oldenburgerinnen und Oldenburger weitgehend entspricht und gleichzeitig einen möglichst großen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Was zeichnet ENaQ Ihrer Meinung nach besonders aus?
Das ENaQ-Projekt zeichnet sich unter anderem durch seine Größe sowie Inter- und Transdisziplinarität aus. Mit 21 Projektpartnerinnen und -partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft ist es das größte Projekt bei uns am Lehrstuhl für Ökologische Ökonomie. Ehrlich gesagt macht diese Größe es auch nicht immer einfach, da unterschiedliche Disziplinen, Interessen und Ansichten aufeinandertreffen. Außerdem befinden sich in diesen komplexen Strukturen teilweise gegenseitige Abhängigkeiten über Entscheidungen, die die Zusammenarbeit manchmal etwas erschweren. Grundsätzlich sind die unterschiedlichen Perspektiven im Projekt aber etwas sehr Wertvolles, da diese es ermöglichen über den Tellerrand der eigenen Disziplin zu schauen und somit auch andere Ansichten verstehen zu lernen.
Eine weitere Besonderheit des Projektes ist der sehr regionale Bezug und gleichzeitig die Aktualität des Themas. In Oldenburg haben wir im Rahmen des ENaQ-Projektes die Chance, eine große, relativ stadtnahe Fläche komplett neu zu gestalten. Und wir können stolz sein, dass wir die Kompetenzen im Projekt größtenteils durch regionale Partnerinnen und Partner abdecken können. Nicht zuletzt ist es super spannend, sich mit der Frage zu befassen, wie Wohnen, Energieversorgung und nachbarschaftliches Leben in einem Quartier der Zukunft wirtschaftlich tragfähig, ressourcenschonend, klimafreundlich und inklusiv – also rundum nachhaltig – gestaltet werden können.
Der Mensch steht bei ENaQ ja im Mittelpunkt. Welchen konkreten Nutzen für Bürgerinnen und Bürger sehen Sie durch das Projekt?
Das Projekt bietet wie gesagt eine besondere Chance, eine große Fläche in Oldenburg neu zu gestalten und alle Oldenburgerinnen und Oldenburger sind herzlich eingeladen, sich hierbei einzubringen. Bereits in der ersten Phase der Beteiligung in 2015/2016 wurden Leitlinien für die Gestaltung des gesamten Fliegerhorsts formuliert, an denen wir uns natürlich auch bei der Gestaltung des Quartiers Helleheide orientieren. Auch im ENaQ-Projekt können Bürgerinnen und Bürger aktiv mitgestalten und Anregungen einbringen. Sie können durch das Projekt besser verstehen, welche Möglichkeiten es für klimafreundliches Wohnen gibt und wie Wohnen in einer gemeinschaftlichen Nachbarschaft aussehen kann.
Und zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Träumen Sie manchmal nachts von ENaQ?
In der Regel kann ich mich am Morgen nicht mehr daran erinnern, was ich geträumt habe. Es kann also durchaus einmal vorgekommen sein. Jedoch finde ich es schöner, tagsüber zusammen mit Kolleginnen und Kollegen darüber zu phantasieren, wie sich zukünftig die Dynamiken im Quartier entwickeln könnten.
Kontakt
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Lehrstuhl für Ökologische Ökonomie
Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
E-Mail: bernd.siebenhuener@uol.de
https://uol.de/ecoeco/