Die dritte Säule des ENaQ-Projektes bildet die offene, flexible und zugleich sichere digitale Service-Plattform. Als digitaler Zwilling der physischen Infrastruktur erfüllt sie gleich mehrere Aufgaben:

Eine Kernfunktion dieser Plattform ist die Realisation eines quartiersinternen Energiehandels. Energie, welche im Quartier erzeugt wird, kann an einen Dienstleister (auch Aggregator genannt) verkauft werden, der diese direkt wieder innerhalb des Quartiers an Nachbarinnen und Nachbarn vermarktet. Dies wird weitestgehend automatisiert, sodass eine leichte Bedienung ermöglicht wird. Möglicherweise kann mit einer App bequem ausgewählt werden, aus welchen Quellen man benötigte Energie beziehen möchte und wohin man seine überschüssige Energie verkaufen möchte. Neben dem lokalen Energiehandel bietet diese Plattform Platz für das Community-Portal sowie weitere zukünftige Dienstleistungs- und Geschäftsmodelle.

Eine weitere Aufgabe der Plattform ist das intelligente Last- und Beschaffungsmanagement des Quartiers für dezentrale Energieerzeuger*innen und –verbraucher*innen. Voraussetzung für das effiziente Energiemanagement sind Informationen aus dem Quartiersnetz um passende Prognosen des Energiebedarfs (Strom, Wärme, Warmwasser und e-Mobilität) zu erstellen. Bei der Integration und Bereitstellung dieser Informationen steht Datenschutz und Datensicherheit an erster Stelle. Durch speziell entwickelte Anonymisierungsmechanismen bleibt die Privatsphäre der Datengebenden vollkommen unberührt. Anhand der Prognosen und mit Hilfe von ausgefeilten Algorithmen wird die Energie im Quartier intelligent gesteuert: Überschüssige Energie wird entweder umgewandelt und gespeichert oder ins überlagerte Stromnetz eingespeist. Fehlende Energiemengen werden dementsprechend aus den Speichern oder dem übergelagerten Stromnetz bezogen.